Der Verein

100JahreFestkomm

AUS DER GESCHICHTE DES SV 1912 BOMMERSHEIM E.V.
Schon um die Jahrhundertwende wurde in manchen Nachbarorten und -städten Fußball gespielt. In Bommersheim war es dann 1912 soweit, einen Verein ins Leben zu rufen, dessen Aufgabe die Pflege des Fußballspiels sein sollte. Auslöser war ein ganz anderes Ereignis, welches mit Fußball gar nichts zu tun hatte. Bei einer Nachtwanderung auf den Altkönig an Pfingsten 1912 wurde von ein paar begeisterten Fußballfreunden der Plan gefasst, einen Sportverein zu gründen, der alle Sportarten pflegen sollte und insbesondere das Fußballspiel…

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DIE ERSTEN HUNDERT JAHRE

SVB-Wanderschuhe

1912…
Einige Tage nach dieser Wanderung kamen nun die Freunde in ihrem Stammlokal „Zum Grünen Baum“ zur Vereinsgründung zusammen und wählten Georg Häuser zu ihrem ersten Vorsitzenden. Bald zeigte sich, dass er der richtige Mann am richtigen Platz war. Seine aufgeschlossene, verbindliche Art, sein kluges Taktieren führten dem jungen Verein nicht nur viele Sport treibende Jugendliche, sondern auch eine große Anzahl fördernder Mitglieder zu. Die allererste Sorge galt jedoch der Suche nach einem geeigneten Sportplatz. Von einigen Bommersheimer Bürgern wurden hilfsweise Wiesengrundstücke zur Verfügung gestellt, die jedoch nur ein Notbehelf waren. Aus diesem Grund verhandelte die Vereinsleitung mit der Nachbargemeinde Stierstadt erfolgreich wegen eines Sportplatzes auf der „Stierstädter Heide“. Der Weg dorthin war weit vom Vereinslokal und vor jedem Spiel mussten zunächst die Tore neu aufgestellt werden. Dies tat der Kameradschaft allerdings keinen Abbruch.

Wie schnell der junge Verein bereits an Ansehen gewonnen hatte, zeigte sich bei seinem ersten Sportfest im Jahre 1913: Neben den örtlichen Vereinen beteiligten sich auch zahlreiche Sportler der näheren und weiteren Umgebung an den ausgeschriebenen Leichtathletikwettkämpfen und Fußballspielen. Eine besondere Leistung vollbrachte der Sportler Jakob Herbert, der nach Rückkehr von einem 25 km Marsch noch ein komplettes Fußballspiel bestritt.

SVB-Gründer

1914…
Mitten in der erfolgreichen Anfangszeit überraschte den Verein der Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914–1918. Fast alle Sportler mussten dem Ruf des Vaterlandes folgen und wurden zum Militärdienst eingezogen. Unter denen, die nicht wieder zurückkamen, befand sich auch der erste Vorsitzende Georg Häuser. Er fiel 1916 in Rumänien – ein harter Schlag für die Familie und auch für den SVB. Insbesondere Johann Jamin bemühte sich den Spielbetrieb während dieser schwierigen Jahre fort zu führen. Normalität in der Vereinsarbeit kehrte erst wieder ein, als die einberufenen Mitglieder vom Militär oder aus der Kriegsgefangenschaft entlassen waren.

1919…
Im Jahr 1919 erhielt der Verein mit H. Peter Kilb wieder einen ersten Vorsitzenden. Mit seiner ausgeglichenen und fröhlichen Art führte er den Verein zu neuer Blüte. Seine erste Aufgabe sollte die Beschaffung eines Sportplatzes in Ortsnähe sein. Ein ausreichend großes Wiesengelände wurde vom Mühlenbesitzer Zimmer gepachtet und zum Sportplatz hergerichtet. Sein Ziel blieb allerdings eine vereinseigene Sportanlage. Hierzu war es notwendig, dem Verein eine neue Satzung zu geben und ihn ins Vereinsregister eintragen zu lassen. Ein großes Sportfest sollte mit dem erwarteten finanziellen Überschuss den Grundstock zum Kauf eines geeigneten Geländes für die Sportanlage erbringen. H. Peter Kilb musste jedoch die Leitung des Vereins aus gesundheitlichen Gründen im Sommer 1921 abgeben und der bisherige Spielausschuss-Vorsitzende Fritz Bechtold übernahm das Amt. Er blieb jedoch weiterhin eine treibende Kraft.

1921…
Im Juli 1921 erfolgte endlich die Eintragung des Sportvereins 1912 Bommersheim e.V. in das Vereinsregister. Zum geplanten großen Sportfest gab das zehnjährige Bestehen den Anlass. Am Fußballturnier, das sich über zwei Tage erstreckte, nahmen u.a. die Vereine Homburger Sportverein 05 (heute: Spielvereinigung 05/99 Bad Homburg), SV 07 Heddernheim und der FC 04 Oberursel (heute: 1. FC 04 Young Boys Oberursel) teil. Ein Festkommers am Samstag des Festwochenendes wurde durch einen imposanten Fackelzug eingeleitet, an dem sich alle teilnehmenden Vereine beteiligten. Beim Festzug am Sonntag waren auch die örtlichen Vereine mit dabei. Alle Veranstaltungen hatten damals bei schönem Wetter recht guten Zuspruch. Die Hoffnung, mit üppig ausfallenden finanziellen Überschuss, ein Grundstück erwerben zu können, erfüllte sich indes durch die beginnende Geldentwertung nicht. Fritz Bechtold und Ludwig Stuck bemühten sich in dieser Zeit um die Ausbildung von Jugendspielern als Basis für die Seniorenmannschaft des Vereins.

1923…
Anfang Dezember 1923 legte Bechtold den Vorsitz nieder, um sich nur noch der sportlichen Arbeit zu widmen. Sein Nachfolger wurde bis Oktober 1924 Baltasar Hauser. Im Dezember 1924 wurde H. Peter Kilb erneut zum Vorsitzenden gewählt. Die sportlichen Erfolge bestätigten die wertvolle Arbeit, die damals geleistet wurde. 1924 wurde der Aufstieg in die A-Klasse nur knapp verpasst, als man bis ins Finale der Gaumeisterschaften vorstieß und hier dem SV 1920 Groß-Karben unterlag. 1926 schließlich errang die Mannschaft ihren bis dahin größten Erfolg und wurde Gruppensieger in ihrer Spielklasse.

1927…
Da H. Peter Kilb nicht mehr wieder gewählt werden wollte, wurde 1926 Fritz Schäfer zum neuen ersten Vorsitzenden bestimmt. Dieser lebensfrohe Mann musste jedoch nach einjähriger vorbildlicher Arbeit aufgrund seines schweren Kriegsleidens wieder zurücktreten. Ihm folgte mit Jean Müller in der Zeit vom 22.10.1927 bis 28.10.1928 ein Mann, von dem später noch die Rede sein sollte. Josef Goldbach, einer der Gründer des Vereins, übernahm ab dem 19.10.1929 den Vorsitz. Für ihn, der wie seine Vorgänger viel Herzblut in den Verein investierte, war es besonders schmerzlich, als mit der Gleichschaltung der Vereine durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 die sportliche Arbeit beim SVB zum Erliegen kam. Obwohl er und seine Freunde im Jahr 1936 versuchten den Spielbetrieb wieder aufleben zu lassen, kam es nicht mehr dazu, weil von den politisch zuständigen Stellen die Genehmigung dazu versagt wurde. Aus diesem Grund weist die Vereinschronik, außer dem Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 – 1945 und der Einberufung vieler Mitglieder zu den Soldaten, in dieser Zeit keine besonderen Ereignisse auf.

SVB-Nachkriegsteam1946…
Die Vereinschronik setzt sich fort im Jahre 1946. Zur Errichtung oder Fortführung von Vereinen war eine Lizenz der jeweiligen Besatzungs-
macht erforderlich. Diese war für unsere Fußballidealisten zunächst nicht zu bekommen. Schließlich verhalf der Umweg über den Anschluss an den Turnverein Bommersheim und die Gründung einer Fußballabteilung den Sportlern zur sehnlich erhofften Lizenz.

Jean Müller, der bereits in den Jahren 1927/28 den Vorsitz im Sportverein 1912 Bommersheim führte, wurde nun zum Leiter der Fußballabteilung bestimmt. Auf seinen Schultern lastete der Aufbau der Abteilung und mit wenigen Getreuen wurde alles getan, um schnellstens wieder den Spielbetrieb aufnehmen zu können. Vor allem war wieder einmal ein Sportplatz zu beschaffen. Dank dem Entgegenkommen der örtlichen Landwirte und der Stadtverwaltung Oberursel wurde nun aus der Burgwiese und den angrenzenden Wiesen flächenmäßig der neue Sportplatz. In wochenlanger gemeinsamer Arbeit wurde die Anlage für den Spielbetrieb hergerichtet. Die nächste schwierige Aufgabe war die Beschaffung von Trikots, Fußballschuhen und anderer notwendiger Geräte. Aber wie einst nach der Gründung des Vereins der damalige Vorsitzende Georg Häuser, so fand auch Jean Müller die breite Unterstützung der Bommersheimer Bürgerschaft. Nachdem die Zahl der aktiven Spieler schnell wieder zunahm, stieg auch wieder die Anzahl der fördernden Mitglieder. Erstmals konnte auch eine komplette Jugendabteilung den Spielbetrieb aufnehmen. Der sportliche Erfolg ließ auch nicht lange auf sich warten. Im Spieljahr 1947/48 gelang der Aufstieg in die A-Klasse, die damals vierthöchste Spielklasse. Nach einigen Jahren sehr guter Zusammenarbeit erfolgte die Trennung vom befreundeten Turnverein und der Sportverein 1912 Bommersheim wurde wieder selbständig.

1949…
Von 1949 bis 1952 führte Heinrich Schmidt den Vereinsvorsitz. Er pflegte besonders den guten Mannschaftsgeist und suchte Geltung und Ansehen des Vereins nach außen zu verbessern. Anschließend übernahm Jean Müller nun ein drittes Mal die Vereinsleitung in den Jahren 1952  bis 1954, um sie dann für ein Jahr an Herrn Hinke abzugeben. Im März 1955 wurde Willy Rubitschu zum Vorsitzenden gewählt. Seine Bemühungen um den Verein und intensive Werbung erweiterten den Mitgliederkreis erheblich. Ein Betriebsunfall, der ihn monatelang an das Krankenbett fesselte, setzte seiner Tätigkeit im Jahr 1959 vorläufig ein Ende.

SV-Bomm-Spiel1960…
Der notwendige Ausbau der Platzanlage hatte größere finanzielle Verbindlichkeiten mit sich gebracht. Der neu gewählte Vorsitzende Willi Sauer sen. erklärte bei der Übernahme seines Amtes als versierter Geschäftsmann, Leitung und Verantwortung nur solange tragen zu wollen, bis der Verein saniert und die Kasse wieder aufgefrischt und gestärkt sei. In den nun folgenden zwei Jahren löste er sein Versprechen ein und nach der gesundheitlichen Wiedererstellung seines Vorgängers legte er die Vereinsgeschäfte 1961 wieder in dessen Hände. In diese Zeit fällt auch ein Besuch bei der TSG Einheit aus Bernau bei Berlin. 1960 reiste die erste Mannschaft samt Tross zu einem Freundschaftsspiel in die damalige DDR, um im Jahr darauf die Mannschaft Bernaus in Bommersheim begrüßen zu können. Mit dem Mauerbau 1961 brach der Kontakt allerdings gezwungener Maßen wieder  ab und konnte erst viele Jahre später aufgefrischt werden.

1962… 50–JÄHRIGES JUBILÄUM
Willy Rubitschu war es, der mit viel Engagement das 50-jährige Vereinsjubiläum im Jahre 1962 vorbereitete, welches in größeren Rahmen gefeiert wurde. Das Jubiläum brachte dem Verein auf dem sportlichen Sektor einen großen Aufschwung.

SVB 1965

SVB-Meisterbild1965…

Der 1. Mannschaft blieb es schließlich vorbehalten, in der Saison 1965/66 die Meisterschaft der A-Klasse zu erringen. Ein Wermutstropfen trübte damals jedoch die Freude über die Erringung der Meisterschaft bei den Senioren, denn im folgenden Jahr mussten wir auf das uns vertraute Sportgelände verzichten. Dort wurde ein Schul- und Sportzentrum durch die Stadt Oberursel errichtet. Ein Vorgang, der sich viel später in den Jahren 2007 – 2009 beim Neubau der Burgwiesenschule in ähnlicher Weise wiederholen sollte. Zwei Jahre waren wir nun Gast auf dem Gelände der TSG Oberursel. Dies war nicht zuletzt auch ein Grund dafür, dass wir bereits nach einjähriger Zugehörigkeit zur Bezirksklasse wieder in die A-Klasse absteigen mussten. In der Saison  1968/69 ereilte uns abermals dieses Schicksal und wir stiegen in die B-Klasse ab.

Trotz des sportlichen Abstiegs der ersten Mannschaft wuchs die Zahl der aktiven Spieler und der Verein florierte, was nicht zuletzt auch den damaligen Vorsitzenden Franz Güntner, der bereits 1970 zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, Erich Freiwald und Günter Reinhardt zu verdanken war.

Besonderer Dank gebührte der Stadt Oberursel, die mit dem Bau und der Übergabe des neuen Sportzentrums im Jahr 1968 neue und bessere Bedingungen für den Trainings- und Spielbetrieb schuf. Dies schlug sich auch prompt in einigen Erfolgen der Jugendmannschaften nieder.So konnten in der Saison 1967/68 die B-Jugend und zwei Jahre später in der Saison 1969/70 die A-Jugend den Kreismeistertitel Obertaunus-Usingen erringen.

1970…
In den Jahren 1969 –1973 wurde beim SVB auch erfolgreich Frauenfußball gespielt. Nachdem der DFB am 31. Oktober 1970 das offizielle Frauenfußballverbot aufhob, errang die Damenmannschaft des SVB, unter dem Trainer Albert Ruth und dem Betreuer Karl Bind, 1971 die offizielle Damen-Fußball-Meisterschaft des Taunuskreises. Hierfür wurden die Spielerinnen mit der Oberurseler Ehrennadel in Gold, überreicht durch den damaligen Stadtrat Theodor Leyhe, ausgezeichnet.

1972…
Nicht nur auf dem sportlichen Sektor wurde gute Arbeit geleistet. Der Initiative der Verantwortlichen ist es zuzuschreiben, dass kulturelle und gesellschaftliche Arbeit intensiviert wurde. So waren Reisen ins Ausland, gesellschaftliche Veranstaltungen und Zusammenkünfte mit der Oberurseler Partnerstadt Epinay-sur-Seine Höhepunkte des Vereinslebens. Auch die 60-Jahrfeier des SVB, die mit einer Festwoche mit sportlichen und gesellschaftlichen Inhalten vom 10. – 18. Juni 1972 unter dem damaligen Vorsitzenden Günter Reinhardt begangen wurde, zählte zu den Höhepunkten der frühen siebziger Jahre.

1974…
Im Juli 1974 schließlich wurde mit dem Bau eines neuen Clubheims auf dem Sport-gelände „Im Himmrich“ begonnen. Unter der Regie des damaligen 1. Vorsitzenden Ernst Krahé und vielen freiwilligen Helfern konnte das 80.000 DM Projekt am 31.1.1975 durch Bürgermeister Karlheinz Pfaff seiner Bestimmung übergeben werden. Mit mehr als 2.000 Stunden Eigenleistung haben die Mitglieder ihren Beitrag geleistet und sich selbst eine neue Heimstatt geschaffen. Auch sonst hat sich der Bau des Clubheims sehr bewährt, da durch die Bewirtschaftung der ansonsten „schwindsüchtigen“ Vereinskasse in den folgenden Jahren doch so manche D-Mark zugeführt werden konnte. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass schon damals Zuschüsse von Verband, Stadt und Kreis immer geringer ausfielen.

1979…
Als nächster großer Schritt stand die Erstellung einer Flutlichtanlage auf dem Rasenplatz auf dem Programm, welcher 1979 umgesetzt wurde. Auch hier konnten durch die Selbsthilfe der Mitglieder die anfallenden Kosten niedrig gehalten werden. Diese Investition brachte dem Verein, insbesondere den Mannschaften erhebliche Verbesserungen beim Spiel- und Trainingsbetrieb.

Seit zehn Jahren nun spielte man mit wechselndem Erfolg in der B-Klasse. Daran sollte sich auch in den achtziger Jahren nicht viel ändern. Die größte Chance wieder einmal den Aufstieg in die A-Klasse zu schaffen gab es in der Saison 1979/80. Durch ein 2:2 im letzten Spiel gegen den FV Stierstadt wurde aber der Aufstieg mit Platz 2 verpasst und die Stierstädter errangen die Meisterschaft.

1982…
Weitere Höhepunkte waren die 70-Jahrfeier, die 1982 begangen wurde und der Beginn der Freundschaft zum türkischen Sportverein Spor Kulübü Kandira. Mehrere gegenseitige Besuche wurden seitdem unternommen. So konnte die Bommersheimer erste Mannschaft z.B. beim Besuch in der Türkei 1987 das gut besetzte Turnier gewinnen. 1989 gelang es auch nach fast 30 Jahren Funkstille wieder Kontakt zur TSG Einheit Bernau zu bekommen. Der Einladung nach Bommersheim wurde prompt nachgekommen und die TSG nahm am während der traditionellen Sportwoche ausgerichteten, internationalen Turnier gemeinsam mit den Freunden aus der Türkei teil.

1989…
Im Herbst 1989 wurde das Clubhaus des SVB mit einem Anbau erweitert, der nun auch vom TV Bommersheim und dem Radfahrclub Wanderlust mit eigenen Räumen genutzt wird. Die Erweiterung nahm man zu Anlass und renovierte in über 4.500 Arbeitsstunden das Vereinsheim. Die Renovierung und die  Erweiterung schlugen mit insgesamt 43.000 DM zu Buche.

SVB-AKlassensiegerSportlich gelang es 1989 in die A-Klasse aufzusteigen. Aus der A-Klasse wurde 1990 nach einer Neuordnung die Bezirksliga A Hochtaunus, so dass man nach über 20 Jahre mal wieder einen Besuch „im Bezirk“ machte. Zwar stieg man in der Saison 1990/91 wieder ab, die Neuregelung der Klassen sorgte allerdings dafür, dass man sich in der A-Klasse wiederfand. Mit Verbandshilfe konnte also die Klasse über die Jahre „gehalten“ werden. Der späteren Kreisliga A gehörte der SVB nun bis zur Saison 2002/03 an. Dabei waren Aufstiegsplätze mehrfach in Reichweite, jedoch gelang es nicht, dies zu verwirklichen.

1992…
Ein erstes Symptom der sich verschlechternden Situation im Verein gab es im Jahr 1992, als der damalige Vorstand unter Eberhard Jöst mit der Auflösung drohte, da es zahlenmäßig an Bewerbern für die Funktionärsposten, insbesondere im Spielausschuss, mangelte. Damals zeigte dieser „Warnschuss“ noch den gewünschten Erfolg. 1992 war auch das Jahr des 80-jährigen Bestehens, welches wie gewohnt offiziell und sportlich gefeiert wurde. Neben den Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder seien an dieser Stelle zwei Auszeichnungen gesondert erwähnt. Unser Schiedsrichter Heinz Müller wurde für mehr als 2000(!) für den SVB gepfiffene Spiele mit der Goldenen Ehrennadel geehrt und Erich Freiwald erhielt vom Hessischen Fußballverband die Große Verbandsehrennadel als Auszeichnung für seine Verdienste.

1993…
1993 war das letzte Jahr der Ära Jöst und ab 1994 folgte ihm Helmut Hehl als 1. Vorsitzender des Vereins. Nach einer durchwachsenen Saison mit vorzeitigem Trainerwechsel und Abschluss im gesicherten Mittelfeld, gab es mit dem Erringen der Torschützenkanone durch Stefan Geipel einen Achtungserfolg.

1994…
Sportlich gab es in den Jahren 1994 –1998 eine eindeutige Tendenz nach oben. 1998 schließlich scheiterte man mit dem dritten Platz nur knapp am Aufstieg in die Bezirksliga. Leider war dieses Jahr auch überschattet vom Tod unseres 1. Vorsitzenden Helmut Hehl, der im April verstarb. Viele Jahre hatte er sich als Spieler, Funktionär und schließlich als 1. Vorsitzender um den Verein verdient gemacht und war einer der treibenden Kräfte im Verein, vor allem für die freundschaftlichen Kontakte zu unseren türkischen Sport-kameraden. Kommissarisch wurde das Amt des ersten Vorsitzenden nun von Michael Jäger fortgeführt, der im Jahr darauf auch offiziell im Amt bestätigt wurde.

2002…
Das Jahr 2002 war reich an Ereignissen. Wieder waren 10 Jahre vergangen und der 90. Geburtstag des SVB stand auf dem Programm. Bei der vorerst letzten Türkei-Fahrt zum 15jährigen Bestehen der Partnerschaft wurde unserem 1. Vorsitzenden eine besondere Ehre zu Teil, als er sich in das Goldene Buch der Stadt Kandira eintragen durfte. Für die neu eingeführte C-Klasse wurde eine zusätzliche zweite Mannschaft gemeldet.

2002…
2002 war auch das Jahr des sogenannten Jahrhunderthochwassers an der Elbe. Betroffen davon auch unser befreundeter Verein Helios in Dresden, zu dem enge Kontakte seitens unserer Alten Herren bestehen. In einer bis heute einmaligen Aktion gelang es den Alten Herren 6.000 € an Spenden zu sammeln, die Helios unbürokratisch an seine betroffenen Mitgliedern weiter geben konnte.

Im Herbst wurde vom Vorstand auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung auf die mittlerweile prekäre Finanzsituation des Vereins aufmerksam gemacht. Ein Sonderbeitrag der Mitglieder schaffte zunächst Luft, war jedoch nicht ausreichend. Fusionsgespräche mit den Young Boys Oberursel führten zu keinem Erfolg. Erst nach Initiative aus den Reihen der Alten Herren konnte der Verein vor der drohenden Insolvenz gerettet werden. Ein Novum in der Vereinsgeschichte: Erstmals wurde dem bisherigen Vorstand von den Mitgliedern keine Entlastung erteilt. Als neuer 1. Vorsitzender wurde Matthias Gerlach gewählt, der mit seiner Mannschaft wieder Ruhe in den Verein brachte. Die Querelen im Verein wirkte sich auf den Spielbetrieb aus und man verlor das entscheidende Relegationsspiel der Saison 2002/2003 gegen die TG Wernborn mit 0:3. Dies bedeutete den Abstieg in die B-Klasse. Trotz aller Turbulenzen, gab es auch Erfreuliches zu berichten. Wieder ist es Erich Freiwald, der dieses Mal vom DFB mit dem Ehrenamtspreis 2003 ausgezeichnet wird.

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Ein Neuanfang war gemacht. Der Wiederaufstieg sollte in der Saison 2003/2004 mit einem neuen Trainer erreicht werden. Trotz guter Spielanlage war zum Schluss nur der 5. Platz drin. Der erhoffte Aufstieg in die A-Klasse gelang dann doch im Jahr darauf, nicht zuletzt durch 34 Treffer von Goalgetter Alexander Simon. Finanziell schaffte es der Vorstand den Verein durch Akquisition von Sponsoren und Spenden zu konsolidieren und Verbindlichkeiten abzubauen.

Leider war es der ersten Mannschaft in der darauffolgenden Saison nicht vergönnt, die Klasse zu halten. Auch ein Trainerwechsel nach der Vorrunde brachte keine neuen Impulse, so dass am Ende der Saison nur der Abstieg in die B-Klasse bleibt. Zu allem Überfluss muss sich der bisherige 1. Vorsitzende Matthias Gerlach aus privaten Gründen von seinem Amt zurückziehen und kehrte in seine alte Heimat nach Dresden zurück. Neuer 1. Vorsitzender wurde Frank Remta aus dem Kreis der aktiven Spieler.

2007…
2007 war ein einschneidendes Jahr für den SVB: Waren die letzten Jahre schwer genug und die Probleme vielfältig, so konnte es eigentlich nur besser werden. Und doch kam es anders… Im Frühjahr begann man mit dem Neubau der Burgwiesenschule und des Hauses Bommersheim. Das dies erhebliche Auswirkungen auf den Spielbetrieb und die Nutzung des Sportplatzes haben würde, war im Voraus klar. Aus diesem Grund wurden mit der Stadt Oberursel Gespräche geführt, die zum Ziel hatten, den Spielbetrieb an der gewohnten Spielstätte aufrechtzuerhalten. Ideen, wie die Zurverfügungstellung von Containern als Ersatz für die fehlenden Umkleidekabinen – ein Beispiel, welches in Bad Homburg bereits erfolgreich praktiziert wurde – wurden seitens der Stadtverwaltung abgelehnt. Der Unmut im Verein war groß, die Folgen dieser Entscheidung auf Dauer für den Verein noch größer. Da der Spielbetrieb in der zweijährigen Bauzeit nach Oberursel an die Bleibiskopfstraße verlegt werden musste, konnte das Clubhaus in Bommersheim, mittlerweile neben den Mitgliederbeiträgen die einzige Einnahmequelle des Vereins, nur noch stark eingeschränkt genutzt werden. Den gerade erst sanierten Finanzen war dies verständlicherweise nicht zuträglich. Damit nicht genug, musste der Trainingsbetrieb auf dem Hartplatz eingestellt werden, da dieser nun in das Schulgelände als Schulhof integriert wurde. Dies wirkte sich vor allem auf die Möglichkeiten der Jugend aus und führte im weiteren Verlauf zu einer Welle von Abmeldungen. So wundert es auch nicht, dass die Saison der ersten Mannschaft analog dem Jahr 1968 mit dem Abstieg in die C-Klasse endete.

2008…
Mit der Übernahme des Amtes des 1. Vorsitzenden durch Dietmar Häveker, der Verpflichtung eines neuen Trainers und einer fast kompletten Mannschaft, sollte es 2008 wieder aufwärts gehen. Doch im Jahr 2011 stand der Verein erneut am Rande der Insolvenz.

2011…
In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 11.10.2011 kam die Wende. Ein neu gewählter Vorstand unter dem 1. Vorsitzenden Udo Walther nahm unverzüglich die Geschäfte auf. Mit viel Herz, Verstand und akribischer Kleinarbeit gelang es, die Insolvenz abzuwenden und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Auch eine Spendenaktion zeigte wie viele Freunde der SV 1912 Bommersheim nach 100 Jahren Bestehen hat.

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DIE ZWEITEN HUNDERT JAHRE

2012
Bei der Jahreshauptversammlung im April 2012 rückt der 2. Vorsitzende Dr. Marius Gerecht zum 1. Vorsitzenden auf. Jens Keidel wird zum 2. Vorsitzenden gewählt. Die weiteren Positionen des Vorstands bleiben unverändert. Wöchentlich trifft man sich nun zu Vorstandssitzungen um Planung und Organisation der Aktivitäten zum 100-jährigen Jubiläum abzustimmen.

Gerhard Koch (ehem. 1. Vorsitzender und Jugendleiter) nahm nach 36-jähriger Amtszeit seinen Abschied als Kreisfußballwart des Hochtaunuskreises. Er stand seit dem 24. April 1976 an der Spitze des Fußballkreises, nachdem er zuvor bereits vier Jahre lang Obmann der Schiedsrichtervereinigung war. Zum Abschluss seiner Funktionärskarriere wurde er zum Ehrenkreisfußballwart ernannt.

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Nach mehrjähriger Auszeit war  der SVB auch wieder auf dem Oberurseler Brunnenfest vertreten. Die eigens konzipierte Cocktail-Lounge mit “chilliger“ Musik fand besonders bei der jüngeren Generation grossen Anklang.

SVB-AltkönigklSo wie die Geschichte unseres SVB vor 100 Jahren begann, so wurde sie auch am Pfingstsonntag 2012 in Ehren gehalten. Erneut erklommen fußballbegeisterte SVBler mit einer feucht-fröhlichen Wanderung den Altkönig. Dort wurde gemeinsam der Gründungsmythos beschworen – so wie es uns einst unsere Gründungsväter vor 100 Jahren vorgemacht hatten.

Im Juni 2012 wurde unter dem Motto „Teamgeist, Tore, Tradition“ die 80-seitige Festschrift verteilt. Mit einer Auflage von 6.000 erreichte sie alle Bommersheimer und auch anliegende Stadtteile. Durch die darin enthaltenen Anzeigen konnte ein wesentlicher Grundstock zur Finanzierung der Festlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen erzielt werden.

DSC_7386Unter der Federführung von Jens Keidel und unterstützt von Baggern der Firma Kommraus wurde von Vereinsmitgliedern die Terrasse vor dem Vereinsheim erstellt. Eine Woche vor Beginn der »Bommersheimer Sportwoche«, die anlässlich unseres Jubiläums wieder ins Leben gerufen wurde, waren die Arbeiten beendet…

Die »Bommersheimer Sportwoche« vom 9–16. August 2012 war der sportliche Highlight des Jubiläumsjahres und Bommersheim für eine Woche der Nabel Oberursels.

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Sieger des »Mövenpicks-Cups« und damit Oberurseler Stadtmeister wurde der FC 04 Young Boys Oberursel. Im nachfolgenden AH-Ü35-Turnier setzte sich die SGK-Bad Homburg durch. Besonders in Erinnerung blieb auch ein Grillabend mit unseren Ehrengästen vom SV Helios 24 Dresden. Am Sonntag folgte dann ein Ökumenischer Gottesdienst mit Frühschoppen, Einlagespiele der Jugendmannschaften und das Auftaktspiel der neuformierten 1. Mannschaft unter dem neuen Trainer Oliver Ohl. Musikalisch abgeschlossen wurde die Sportwoche von der Gruppe Red Smile.

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Am  3. Oktober 2012 feierte der SV 1912 Bommersheim mit dem Festkommers den Abschluss seines 100-jährigen Jubiläums. Die Veranstaltung übertraf die Erwartungen bei weitem. Im feierlich rot-weiss dekorierten Rahmen des Mövenpick Hotel Oberursel mit guten Reden, humorvoller Moderation durch “Schüssel” und musikalischen Einlagen der Freiwilligen Feuerwehr Bommersheim und des Mag’schen Männerchors feierten 150 geladene Gäste einen sehr unterhaltsamen Vormittag. Nachdem einige Vereinsmitglieder, stellvertretend für viele andere, durch den Hessischen Fußballverband geehrt worden waren (Karl Breyer, Matthias Gerlach, Eberhard Jöst, Udo Walther, Harald Welt) war die Ernennung von Erich Freiwald zum Ehrenvorsitzenden des SV 1912 Bommersheim der bewegende Höhepunkt der Veranstaltung. Die Laudatoren waren: Herr Landrat Ulrich Krebs, Herr Bürgermeister Hans-Georg Brum, Herr Norbert Möller, 1. Vorsitzender Sportkreis Hochtaunus, Herr Andreas Bernhardt, DFB, Hessischer Fussballverband, Kreisfussballwart Hochtaunus, Frau Christine Förder, 2. Vorsitzende Vereinsring Oberursel, Herr Dirk Müller-Kästner, 1. Vorsitzender Turnverein Bommersheim. Auch die Oberurseler Brunnenkönigin gab sich die Ehre.

DSC_9863kl Das Jubiläumsjahr fand leider einen sehr traurigen Abschluss. Am 4. Dezember 2012 verstarb unser Ehrenvorsitzende Erich Freiwald. Er war über 60 Jahre Mitglied in unserem Verein. Nach seiner aktiven Zeit als Spieler arbeitete er engagiert im Vorstand und im Spielausschuss. Bis zuletzt stand er dem Vorstand mit Rat und Tat zur Seite. Zusätzlich war er auch der Chronist des Vereins. Ohne seine jahrzehntelange Dokumentationsarbeit, wäre auch dieser hier vorliegende Bericht über unsere Vereinsgeschichte nicht möglich gewesen.

2013…

Foto0603Im Januar des Jahres entschloss sich die Vereinsführung, zunächst für ein Probejahr, eine Cricketabteilung zu gründen.

In der Jahreshauptversammlung vom 25. April 2013 wird der gesamte Vorstand wiedergewählt.

GerhardKochVereinsmitglied Gerhard Koch wird zur Würdigung hervorragender Verdienste um das Land Hessen vom Ministerpräsidenten der hessische Verdienstorde am Bande verliehen.

IQTzvQG6fVzdjL4gaLtiYhC2MhZWekr-YZWD-JOMP-7P=w546-h364-no Mit einem wahren Kraftakt und trotz großem Verletzungspech gelingt der 1. Mannschaft um Trainer Oliver Ohl im Mai 2013 ein Spieltag vor Schluss der Aufstieg in die Kreisliga B Hochtaunus.

1. Kassierer Hagen Gerlach verkündet, dass mit der Tilgung eines Kredits über 2.000 Euro bei der Michelsbräu AG der Verein die letzten Verbindlichkeiten abgebaut hat und seit Juni 2013 schuldenfrei ist.

Nach jahrelanger Stagnation erfreut sich auch unsere Jugendabteilung wieder eines regem Zulaufs. Seit 2011 hat sich die Anzahl der Jugendspieler mehr als verdreifacht. Der SVB hat nun wieder eine D-, E-, F- und G-Jugend. Erstmals findet auf dem Sportfeld auch wieder ein E-Jugend-Turnier mit 8 Mannschaften und 100 Aktiven statt, das von der sehr agilen Jugendabteilung perfekt organisiert wurde.

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Zusätzlich wird ab der Saison 2013/14 eine 2. Mannschaft in der Kreisliga C auf Punktejagd geschickt.

Die Zukunft ist unsere Tradition.

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UNSERE  ERSTEN  VORSITZENDEN AB 1912

1912 – 16           Georg Häuser
1919 – 21           Peter Kilb
1921 – 23           Fritz Bechthold
1924                   Baltasar Hauser
ab 1925              Peter Kilb
1927                   Fritz Schäfer
1928 – 29           Jean Müller
1929 –36            Josef Goldbach
ab 1946              Jean Müller (Leiter, Fußballabteilung des TV Bommersheim)
1949 – 52           Heinrich Schmidt
1952 – 54           Jean Müller
1954                    Hr. Hinke
1955 – 58            Willy Rubitschu
1959 – 60            Willi Sauer
ab 1961               Willy Rubitschu, Franz Güntner, Erich Freiwald
ab 1971               Günter Reinhardt, Ernst Krahé, Heinz Gerlach, Axel Porschen
bis 1986              Gerhard Koch, Franz Güntner, Ingo Simon
ab 1986               Eberhard Jöst, Helmut Hehl
1998 – 03            Michael Jäger
2004 – 07            Matthias Gerlach
2007 – 08            Frank Remta
2008 – 9.11          Dietmar Häveker
Okt.11.– Apr.12   Udo Walther
2012 – 2015        Dr. Marius Gerecht
2015 – 2023        Alexander Simon
ab 28.3.2023       Dr. Marius Gerecht

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