Oberursel, 20.11.2012 Gemeinsame Erklärung
Auswirkungen verminderter Sportplatzpflege
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir, die Fußballvereine aus Oberursel betreuen zur Zeit 1.160 Kinder und Jugendliche wohnortnah in unseren Vereinen. Insgesamt sind im Jugendbereich 53 Mannschaften in Meisterschaftsrunden aktiv.
Uns ist bewusst, dass die Zeiten gut gefüllter Kassen auch in Oberursel vorbei sind. Wir finden gut, was die Stadt in den letzten Jahren im Bereich der Kinderbetreuung getan hat. Neue Kindergärten wurden gebaut, Kinder unter drei Jahren werden betreut und auch das Angebot der Hortplätze wurde wesentlich erweitert. Um die Kinder professionell zu betreuen und um sie in guten Gebäuden unterzubringen werden jährlich Millionenbeträge aufgewendet. Wir sind uns sicher einig, dieses Geld ist gut angelegt.
Die Oberurseler Fußballvereine betreuen die 1.160 Kinder und Jugendlichen ehrenamtlich. Es fällt uns mit den Jahren immer schwerer hierfür ausreichend Betreuer und Trainer zu finden. Leider hat es schon Fälle gegeben, dass wir für eine Juniorenmannschaft nicht ausreichend Betreuer finden konnten, und deshalb Mannschaften nicht gebildet werden konnten. Die Aufgaben unserer Betreuer und der ehrenamtlichen Helfer sind sehr vielfältig und zeitintensiv. Viele Dinge sind zu organisieren und auch die Spielfelder müssen vor einem Spiel hergerichtet werden. Die Trainingseinheiten sollen modernen Standards entsprechen und auch mit pädagogischer Arbeit versehen sein. Die Trikots müssen gewaschen und die Kinder und Jugendlichen zu den Auswärtsspielen gefahren werden. Hier können wir unmöglich noch mehr verlangen, als wir heute schon von den ehrenamtlichen Helfern erwarten.
Wir appellieren an Sie, die Sportplätze und auch die den Spielfeldern angrenzenden Flächen weiterhin zu pflegen. Wir haben große Sorge, dass wir unsere Angebote sonst nicht im gewohnten Maß weiterhin aufrecht erhalten können. Gerne bringen wir uns beim Auf- und Zuschließen der Sportanlagen, sowie bei der Bedienung der Flutlichtanlagen mehr ein.
Unser Sport findet in der meisten Zeit des Jahres an der frischen Luft statt. Die Unterhaltung der Sportplätze ist für die Stadt zeit- und kostenintensiv. Wir wissen das. Viele unserer Mitglieder engagieren sich bereits auf den Sportplätzen um sie in Schuss zu halten. Wir sind uns sicher, vieles was wir von uns aus tun, wird gar nicht wahrgenommen. Die helfenden Hände im Amateurfußball werden allerdings kontinuierlich weniger.
Wir beobachten, was in den umliegenden Städten und Gemeinden passiert. Dort werden immer mehr Kunstrasenplätze als Ersatz für vorhandene Sportflächen gebaut. In Bad Homburg kann jeder Verein auf einen Kunstrasenplatz zurückgreifen. Auch in den finanziell schlechter aufgestellten Städten, wie z.B. in Königstein, wird es bald drei Kunstrasenplätze geben. In Schmitten und Friedrichsdorf sind solche Plätze im Bau. Die Argumente liegen auf der Hand. Bei einem Kunstrasenplatz sind die Pflegeaufwendungen wesentlich geringer. Hier sehen wir an einigen Standorten in unserer Stadt große Einsparpotentiale bei der Sportplatzpflege, wenn Hart- oder Rasenplätze in Kunstrasenflächen umgewandelt werden.
Der Fußballsport wird gerne beispielhaft für gelungene Integrationsarbeit genannt. Fußball ist Mannschaftssport und trägt anerkannt zur Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen bei. Bitte setzten Sie hier nicht den Rotstift an. Wir wissen, wir leisten eine für die Stadt sehr preisgünstige Jugendarbeit, die ein anderer Träger übernehmen müsste, wenn wir dies nicht mehr tun könnten.
Mit sportlichen Grüßen
SV Bommersheim, Dr. Marius Gerecht, 1. Vorsitzender
SC Eintracht Oberursel, Karl-Heinz Schäfer, 1. Vorsitzender
1. FC 09 Oberstedten, Hartmut Dittmar, 1. Vorsitzender
1. FC 06 Weißkirchen, Oliver Huß, 1. Vorsitzender
FV Stierstadt, Peter Brötz, 1. Vorsitzender
1. FFV Oberursel, Stephanie Wißmann, 1. Vorsitzende
1. FC YB Oberursel, Werner Geilke, Vizepräsident