Gegen Gewalt und Diskriminierung
WEILMÜNSTER – (jf). Vom unerwartet großen Zuspruch mit mehr als 120 Teilnehmern sind selbst die Vertreter des Hessischen Fußball-Verbands (HFV) überrascht gewesen. „Nein! Zu Diskriminierung und Gewalt“ lautete das Thema einer Podiumsdiskussion, zu der neben dem HFV auch die Fußballkreise Hochtaunus und Limburg/Weilburg mit den Kreisfußballwarten Andreas Bernhardt und Jörn Metzler an der Spitze eingeladen hatten.
Dass es ein ebenso kurzweiliger wie informativer Abend wurde, daran hatte in der Vereinsturnhalle des TuS Weilmünster Max Schradin großen Anteil, der als professioneller Fernseh- und Radiomoderator arbeitet, überdies für den SV Bommersheim als Schiedsrichter im Einsatz ist und dadurch mit der Problematik aus eigenem Blickwinkel und eigenen Erfahrungen bestens vertraut ist.
Hemmschwelle gesunken
Zum Thema äußerten sich in lockeren Gesprächsrunden Staatssekretär Werner Koch aus dem hessischen Innenministerium („Wir unterstützen dieses Projekt mit 40 000 Euro pro Jahr“), HFV-Vize-Präsident Torsten Becker („Die Zahl an Aggressionshandlungen hat in den letzten Jahren nicht zugenommen, aber die Hemmschwelle ist erkennbar gesunken“) sowie Eric Maas (HFV/Geschäftsführer der Sozialstiftung) und Christine Kumpert (HFV/Referentin für gesellschaftliche Verantwortung).
Mit Marcel Stanjek erteilte ein Fachmann auf Fragen aus dem Auditorium Auskunft, der die Basis-Workshops leitet, mit denen der Landesverband an die Basis geht und jeweils eine Mannschaft pro Verein gezielt für dieses aktuelle Thema sensibilisiert.
Mehr als 60 Partner der Kampagne kann der HFV bereits vorweisen, darunter auch sämtliche Profiklubs Hessens, wobei die A-Jugendmannschaften von Eintracht Frankfurt und FSV Frankfurt sogar schon an einem gemeinsamen Workshop teilgenommen haben.
„Prävention und Intervention statt Aggression“, auf diesen kurzen Nenner brachte Christine Kumpert die Zielsetzung der Kampagne „Das Fair Play Forum“, die der Landesverband vor zweieinhalb Jahren auf den Weg gebracht hat. 16 Fußballkreise in Hessen sind seitdem über dieses Forum bereits informiert worden – die restlichen 16 sollen bis Ende des Jahres 2015 folgen.
Als ein überaus gelungenes Projekt wurde in Weilmünster die Mannschaft von Team United beim SV Teutonia Köppern präsentiert und Ex-Profi Bruno Pasqualotto berichtete, welche Freude ihm als Trainer die Arbeit mit den Jugendlichen bereitet, die trotz Entwicklungsverzögerungen, Down-Syndrom, spastischen Lähmungen, geistigen Behinderungen und Kleinwüchsigkeit mit enormer Begeisterung Fußball spielen.
Als Zeichen der Anerkennung durch den HFV darf auch die Ernennung von Team-Uniteed-Betreuer Thorsten Picha verstanden werden, der seit wenigen Wochen als Beauftragter des HFV für Menschen mit Behinderung hessenweit Ansprechpartner ist.